Frühere Projekte

Gründung des Netzwerks Museen 2012

Matthaeus-Merian-Kupferstich-von-Roetteln

Das 2012 entstandene Netzwerk Museen am Oberrhein fußt auf Erfahrungen einer trinationalen Zusammenarbeit von Museen am südlichen Oberrhein. Die Kooperation begann mit dem deutsch-schweizerisch-französischen Projekt „Nach dem Krieg / Après la guerre“ 1995. Ihm folgten vier weitere grenzüberschreitende Ausstellungsreihen, bis dann 2012 das Netzwerk gegründet wurde.

Kooperationsausstellungen vor Netzwerkgründung 2012

Zum zehnjährigen Jubiläum des Oberrheinischen Museumspasses präsentierten 20 Museen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz Ausstellungen zur Zeit um 1900 am Oberrhein. Zwei Museen arbeiteten besonders intensiv zusammen:

  • Dreiländermuseum Lörrach (damals Museum am Burghof)
  • Musée Historique de Mulhouse

Erstmals arbeiteten ein französisches und ein deutsches Geschichtsmuseum zusammen, um die Zeit um 1900 am Oberrhein gemeinsam zu erforschen und in zwei aufeinander abgestimmten Ausstellungen umfassend zu präsentieren. Die gemeinsame Erarbeitung des Themas trug dazu bei, die national unterschiedliche Sicht und Bewertung der Zeit vor 100 Jahren am Oberrhein, wie sie über viele Jahrzehnte hinweg in historischen Darstellungen verbreitet war, zu überwinden. Es gab einen gemeinsamen Katalog, ein gemeinsames Plakat und ein gemeinsames Begleitprogramm.

Literatur:

Markus Moehring, Joel Delaine, Der Oberrhein um 1900, Lörrach/Mulhouse 2009 = Lörracher Hefte Nr. 10

In lockerer Verbindung zu diesem deutsch-französischen Projekt standen zeitgleich eine große Ausstellung im Badischen Landesmuseum Karlsruhe sowie weitere Ausstellungen zur Zeit um 1900 in folgenden Museen: 

  • In Frankreich: Musée Bartholdi (Colmar)
  • In der Schweiz: Museum für Musikautomaten Seewen, Vindonissa- Museum Brugg
  • In Deutschland: Badisches Landesmuseum Karlsruhe, KMZ Schloss Glatt Sulz a.N., Schloss Viulla Ludwigshöhe Edenkoben, Stadtmuseum Karlsruhe, Stadtmuseum Rastatt, Elztalmuseum Waldkirch, Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen, Keramikmuseum Staufen, Markgräfler Museum Müllheim; Museum am Lindenplatz Weil a.R., Museum für Stadtgeschichte Freiburg, Museum im Ritterhaus Offenburg, Naturkundemuseum Karlsruhe, Stadtmuseum Baden-Baden, Stadtmuseum Rheinfelden/ Baden

Im Rahmen eines INTERREG-Projektes präsentierte das Dreiländermuseum Lörrach(damals Museum am Burghof) 2007 eine große Sonderausstellung zum gleichnamigen trinationalen Tourismusprojekt. Vorgestellt wurden bekannte und unbekanntere Ausflugsziele am südlichen Oberrhein: kultische Plätze aus vorchristlichen und jüngeren Epochen, Quellheiligtümer, Eremitagen, Klöster und Wallfahrtskapellen.

Partner waren bei diesem Projekt nicht Museen, sondern Verantwortliche für verschiedene „mythische Orte“ in folgenden Kommunen:

Im Elsass/ Frankreich: Lautenbach, Oltingue, Orschwihr, Thann, Ueberstrass, Wentzwiller
In Südbaden/ Deutschland: Schönau i.W., Lörrach, Bad Säckingen, Rheinfelden/Baden, Breisach am Rhein, Ettenheimmünster, Neuenburg am Rhein, Münstertal,Todtmoos
In der Nordwestschweiz: Eptingen, Bettingen, Binningen, Augst, Basel, Oltingen, Bad Zurzach

Die Text-Bildtafeln der ursprünglichen Ausstellung wurden seit 2007 an verschiedenen Orten in den drei Ländern gezeigt und können auch künftig entliehen werden.


Literatur:

Edith Schweizer-Völker, Martin Schulte-Kellinghaus, Mythische Orte am Oberrhein, Basel, Bd. 1: 2. überarb. Aufl. 2006, Bd. 2: 1. Aufl. 2008

An den trinationalen Ausstellungprojekten 1995 und 1998 beteiligte sich jeweils ein deutsches, ein schweizerisches und ein französisches Museum. Zum Projekt zur Fastnacht am südlichen Oberrhein entstand erstmals ein größeres Museumsnetzwerk. 14 Museen in 3 Ländern präsentierten 14 konzeptionell aufeinander abgestimmte Ausstellungen mit einem gemeinsamen Ausstellungsflyer und einer gemeinsame Publikation. Folgende Institutionen waren beteiligt:

  • Dreiländermuseum Lörrach (Deutschland), damals Museum am Burghof
  • Museum der Kulturen Basel (Schweiz)
  • Museum für Stadtgeschichte und Fasnetmuseum Freiburg (Deutschland)
  • Museum Laufental, Laufen (Schweiz)
  • Dichter- und Stadtmuseum Liestal (Schweiz)
  • Markgräfler Museum Müllheim (Deutschland)
  • Museum für Stadtgeschichte Neuenburg am Rhein (Deutschland)
  • Dorfmuseum Pfaffenweiler (Deutschland)
  • Stadtmuseum und Narrenmuseum Rheinfelden/ Baden (Deutschland)
  • Museum der Stadt Schopfheim (Deutschland)
  • Ecomusée Ungersheim (Frankreich)
  • Elztalmuseum Waldkirch (Deutschland)
  • Museum Alte Metzig Waldshut (Deutschland)
  • Museum am Lindenplatz Weil am Rhein (Deutschland)

Das Projekt ging Fragen zu lokalen und überregionalen Formen und Phänomenen der Fasnacht auf den Grund. Äußerer Anlass war der Oberrheinische Narrentag des Verbands Oberrheinischer Narrenzünfte 2005 in Lörrach. Das Dreiländermuseum zeigte eine zentrale Überblicksausstellung, die gemeinsame Publikation entstand in Basel. 

Literatur:

Verrückte Regio/ Regio en folie. Fasnacht – Fasnet – Carnaval im Dreiland, hg. v. Dominik Wunderlin, Basel 2005.

Drei konzeptionell miteinander verbundene Ausstellungen in drei Ländern beleuchteten zum 150. Jahrestag die Revolution 1848/49 unter dem Titel „Nationalität trennt, Freiheit verbindet – Séparés par la nationalité, unis par la Liberté“. Teilnehmende Museen waren: 

  • Dichter- und Stadtmuseum Liestal (Schweiz)
  • Musée Historique Mulhouse (Frankreich)

Die Revolution 1848/49 war ein europäisches Ereignis, viele Revolutionäre glaubten an den grenzüberschreitenden Kampf für Demokratie. Dennoch beschränken sich Ausstellungen und historische Darstellungen häufig auf einen einseitig nationalen Blickwinkel. Vor diesem Hintergrund entstand das trinationale Ausstellungsprojekt mit gemeinsamer Publikation, gemeinsamem Plakat und gemeinsamem Rahmenprogramm. Am Beispiel der deutsch-schweizerisch-französischen Grenzregion am Oberrhein wurden europäische Gemeinsamkeiten und nationale Unterschiede deutlich.

Literatur:

Nationalität trennt, Freiheit verbindet, Katalog zu den Ausstellungen in Liestal (Schweiz), Lörrach (Deutschland) und Mulhouse (Frankreich), hg. v. Haus der Geschichte Baden-Württemberg u.a., Stuttgart 1998.

Lörrach 1848/49 – Essays, Biographien, Dokumente, Projekte, hg. v. Markus Moehring u.a., Lörrach 1998 = Lörracher Hefte Nr. 3

Drei Ausstellungen in drei Ländern befassten sich 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges aus ihrer jeweiligen nationalen Perspektive mit dem damaligen Kriegsende und der Nachkriegszeit am südlichen Oberrhein. Teilnehmende Museen waren:

  • Dreiländermuseum Lörrach (Deutschland); damaliger Name: Museum am Burghof
  • Museum.BL (Schweiz); damaliger Name: Kantonsmuseum Baselland
  • Musée Historique Mulhouse (Frankreich)

Die drei Ausstellungen wurden gemeinsam konzipiert und waren inhaltlich und gestalterisch aufeinander abgestimmt. Es gab ein gemeinsames Ausstellungsplakat, einen gemeinsamen Katalog und ein aufeinander abgestimmtes Rahmenprogramm. 

Das Projekt machte deutlich, wie relativ und einseitig jede Geschichtsbetrachtung aus nationaler Perspektive ist – und wie groß der Mehrwert einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Deshalb wurde das Projekt zum Start für weitere Ausstellungsprojekte am südlichen Oberrhein mit Partnermuseen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

Literatur:

S. Chiquet u.a., Nach dem Krieg/ Après la querre, Zürich 1995