Sonderausstellungen 2015

Friedrich Kaiser – Zeitzeuge eines unruhigen Jahrhunderts

10. Juli - 15. November 2015

Matthaeus-Merian-Kupferstich-von-Roetteln

Zum 200. Geburtstag von Friedrich Kaiser (1815-1889) zeigte das Dreiländermuseum Lörrach eine große Sonderausstellung über den in Lörrach geborenen Künstler. Kaiser ist vor allem bekannt für seine Historienbilder. Als zeitgenössischer Bildberichterstatter malte er Szenen aus der Badischen Revolution 1848/49, aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 und von anderen militärischen Konflikten des 19. Jahrhunderts. Kaiser ging nach Berlin und arbeitete im Auftrag der Preußen. Weitere Auftraggeber waren der Großherzog von Baden und die Leipziger „Illustrirte Zeitung“.

Eine große Anzahl von Zeichnungen eröffneten in der Ausstellung weniger bekannte Facetten des Malers: Hier zeigte er den Alltag der ländlichen Bevölkerung. In Form von Lithografien dokumentierte Friedrich Kaiser den Bau der badischen Eisenbahnlinie zwischen Schliengen und Efringen im Markgräflerland und hinterließ damit ein Zeugnis moderner Technik seiner Zeit, die mit landschaftlichen Veränderungen und schweren Bauarbeiten oberhalb der noch unregulierten Flusslandschaft des Rheins verbunden waren.

Kuratiert wurde die Ausstellung von der Historikerin Sara Capdeville und der Kunsthistorikerin Esther Pollakowski.

Max Laeuger - Gesamt Kunst Werk

14. Dezember 2014 – 3. Mai 2015

Anlässlich seines 150. Geburtstags am 30. September 2014 zeigte das Dreiländermuseum Lörrach die in Kooperation mit dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe entstandene Ausstellung zum Gesamtwerk Max Laeugers. Er gilt als der bedeutendste badische Universalkünstler des 20. Jahrhunderts. Sein Werk umfasst Keramik, Grafik, Gärten, Architektur, Möbel und Glasfenster, aber auch Stickereien, Tapeten und Linoleumböden.

Keramik bildet den Schwerpunkt in Laeugers Werk. Die Gefäße und Baukeramiken der Prof. Laeuger’schen Kunst-Töpfereien Kandern (1897–1914) zählen zu den  bedeutendsten Leistungen der europäischen Jugendstilkeramik. Mit seinen Fliesenbildern, Reliefs und Plastiken der eigenen Karlsruher Werkstatt aus den 1920er bis in die 1940er Jahre überwand der weltberühmte Keramiker erstmals in der modernen deutschen Keramik vollständig die Grenze zur Plastik und Malerei. Laeuger gilt als der Altmeister der deutschen Kunstkeramik und zugleich als ihr Erneuerer.

Auch als Grafiker, Architekt und Gartenarchitekt setzte Laeuger Maßstäbe. Seine Plakate zählen zu den ersten des deutschen Jugendstils. Mit seinen architektonischen Gärten setzte sich Laeuger an die Spitze der modernen Gartengestaltung in Deutschland. Stellvertretend dafür steht die Gönner-Anlage in Baden-Baden, der besterhaltene öffentliche Jugendstil-Garten in Deutschland.

Laeugers künstlerischer Ansatz war völkerverbindend. Durch den Besuch der Académie Julian in Paris, durch die Übernahme von Aufträgen in Belfort und Paris, aber auch in Basel, Baden, Meggen, Seewis und Weggis in der Schweiz half Laeuger entscheidend mit, die Gebiete rechts und links des Rheins zu einem zusammengehörigen Kulturraum zu verbinden. Für ihn gab es keine nationale Kunst. Er war davon überzeugt, dass die Kunst weltweit ähnlichen Prinzipien gehorcht. Vor allem aber in der persischen Kultur sah er sein Ideal eines materialgerechten Umgangs mit Keramik verwirklicht.

Mit etwa 350 Exponaten beleuchtete die Ausstellung in Lörrach ab Dezember 2014 alle Facetten des Werkes von Max Laeuger. Sie zeigte aber auch, wie der sensible Künstler Keramik, Grafik, Architektur etc. aufeinander abstimmte und auf diese Weise ein Gesamtkunstwerk von seltener Harmonie und künstlerischer Durchdringung schuf.

Im Hebelsaal

Inspiration 3 – Wasser

23. Januar – 12. April 2015

 

Karrikatur

„Alles ist aus dem Wasser entsprungen!“ (Johann Wolfgang von Goethe)

Wasser ist im alltäglichen Gebrauch – beim Trinken, Baden, Waschen, Spülen… Das Grundelement wird aber auch spirituell bedeutend, ist Spiegel, Beruhigung, Musik, Energie, Kraft, Frieden.

Inspiriert von ausgewählten Kunstwerken zum Thema Wasser aus der Museumssammlung erarbeiteten Kinder, junge und ältere Erwachsene mit Behinderung im Herbst 2014 eigene Werke. So wie bei den früheren Ausgaben von 2013 und 2014 wurden bei Inspiration 3 originale Inspirationsquellen und neu geschaffene Werke im Hebelsaal des Dreiländermuseums ausgestellt.

So bot sich erneut die Gelegenheit, Kunst gemeinsam zu entdecken, sich inspirieren zu lassen und sich künstlerisch auszudrücken – über vermeintliche Grenzen und Barrieren hinweg.

Ausstellungsarchiv