Das Dreiländermuseum verfügt über zwei Bereiche für Wechselausstellungen. Im 1. OG finden auf 400 qm die großen Sonderausstellungen statt.

Im Hebelsaal im Erdgeschoss, wo auch Veranstaltungen stattfinden, werden kleinere Ausstellungen gezeigt, die kostenfrei besucht werden können.

Der Ruf nach Freiheit - Revolution 1848/49 und heute

21. September 2023 - 19. Mai 2024

Freiheit betrifft alle. In einer großen Sonderausstellung erinnert das Dreiländermuseum an die frühe europaweite Freiheitsbewegung von 1848/49 und sensibilisiert zugleich für Gegenwart und Zukunft.

„Wohlstand, Bildung, Freiheit für alle“ – mit diesen Forderungen rief Gustav Struve am 21. September 1848 erstmals in Lörrach die „Deutsche Republik“ aus. In Frankreich hatte mit der Februarrevolution der Funke für ganz Europa gezündet, in der Schweiz entstand 1848 die Bundesverfassung als Grundlage des modernen Bundesstaates, in Deutschland scheiterten die demokratischen Aufstände und die Durchsetzung einer Reichsverfassung. Es blieb ein langer Weg bis zum Grundgesetz 1949 und zur Einheit 1989. 1848/49 jedoch war der Ruf nach Freiheit im Großherzogtum Baden mit zwei benachbarten Republiken besonders laut.

Beim 175jährigen Jubiläum der Revolution 1848/49 ist die Lörracher Ausstellung eine der seltenen größeren Ausstellungsprojekte in Baden-Württemberg und darüber hinaus. Die trinationale, europäische Geschichte der Revolution wird brennpunktartig thematisiert und mit 170 Originalexponate illustriert. 

Neben der trinationalen Perspektive im Vergleich des Revolutionsverlaufs in F-CH-D als Einstieg stehen die drei Aufstände in Baden 1848/49 im Mittelpunkt. Erstmals werden zentrale überlieferte Objekte der Revolutionszeit aus den regionalen Sammlungen in Lörrach, Schopfheim, Weil a.Rh., Kandern und Müllheim  zusammen zu sehen sein. Das freie Theater tempus fugit hat aus jugendlicher Perspektive kurze künstlerische Filme zur Revolution im Dreiländereck produziert, die in der Ausstellung zu sehen sind.

Ein dritter Ausstellungsteil spannt den Bogen zu heute und morgen – mit den drei unterschiedlichen Traditionslinien des Freiheitsverständnisses in F-CH-D und einigen der heutigen Herausforderungen an Freiheit und Demokratie.
Gerade in Zeiten der Verunsicherung durch die weltweite Polykrise ist eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Wert von Freiheit und Demokratie notwendig.  Eine Filmcollage mit durch Künstliche Intelligenz erzeugten Bildern zum Thema lädt am Ende der Ausstellung zum Diskutieren über die Zukunft ein.


Bericht über die Sonderausstellung auf SWR Kultur

Im Hebelsaal: Was hält, das hält…
125 Jahre ARaymond im Dreiländereck

24. Juni 2023 – 1. Oktober 2023

Das international arbeitende Netzwerk von ARaymond – seit 5 Generationen familiengeführt – ist heute eines der weltweit führenden Unternehmen in der Befestigungstechnik aus Metall und Kunststoff. In Lörrach ist das 1865 im französischen Grenoble gegründete Unternehmen seit 1898 ansässig und seit Beginn wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftsgeschichte. Ursprüngliches Betätigungsfeld war die Herstellung von Druckknöpfen, Schnallen und Ösen für die Schuh-, Handschuh- und Lederwarenindustrie. Für den 1886 von Firmengründer Albert-Pierre Raymond in Frankreich erfundenen und patentierten Kronenfeder-Druckknopf erhielt die Firma 1900 auf der Weltausstellung in Paris eine Goldmedaille. Bereits in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurden Kontakte zu Automobilherstellern geknüpft, nach und nach wurden Produktsortiment und Kundenspektrum massiv ausgeweitet und Befestigungselemente aus Kunststoff mit aufgenommen.

Heute produziert das Unternehmen für die globale Automobilindustrie, deren Zulieferanten und andere Branchen jährlich Milliarden von Produkten und ist mit 29 Produktionsstandorten in 25 Ländern weltweit vertreten.

Die Ausstellung im Hebelsaal präsentiert die erfolgreiche Unternehmensgeschichte – die seit 125 Jahren fest im Dreiländereck verankert ist – und zeigt die Transformation des Unternehmens in die Zukunft. Neben den Produkten, fortschreitenden Technologien und Innovationen stehen die Menschen sowie die unternehmerische Verantwortung für Region und Umwelt im Fokus.

Der Eintritt in die Ausstellung ist frei!

Im Hebelsaal: „Wir sind Lörrach“ – Migration macht Stadt

08. Oktober - 12. November 2023

Sonderausstellung "Wir sind Lörrach - Foto: Lucia Hofmaier
Fotos: ©Lucia Hofmaier

„Wohlstand, Bildung und Freiheit für alle“ gilt nicht nur als Motto Gustav Struves im Einsatz für die Demokratie, sondern kann auch als treibende Kraft zahlreicher Migrant*innen verstanden werden, um sich auf den Weg in ein neues Lebensumfeld zu machen.
Die Ausstellung „Wir sind Lörrach“ – Migration macht Stadt porträtiert Menschen mit Migrationserfahrung, die in Lörrach Fuß gefasst und einen sichtbaren Einfluss auf das Stadtleben haben. Vom Ladenbesitzer über die Erzieherin und den Krankenpfleger bis zur politischen Amtsträgerin werden Menschen in ihren Tätigkeitsfeldern vorgestellt, die einen unersetzlichen Beitrag zur Gestaltung des Stadtlebens in Lörrach leisten.
Die Ausstellung im Hebelsaal ist Teil des durch den Landkreis geförderten Projekts „Wir sind Lörrach – Migrantische Communities stärken und einbinden“ und wird von der Integrationsbeauftragten der Stadt Lörrach in Kooperation mit dem Teilhabe- und Integrationsbeirat durchgeführt.

Im Hebelsaal: „Zeitzeugen im Weltformat" Schweizer Plakatkunst 1940 bis heute

18. November 2023 – 3. März 2024

riri, von Hansruedi Widmer, 1958, Sammlung Format F4
riri, von Hansruedi Widmer, 1958, Sammlung Format F4

Die Auswahl von 25 herausragenden Plakaten im Weltformat „F4“ zeigt, wie kreativ und eigenständig sich die international stark beachtete Schweizer Plakatszene in den vergangenen acht Jahrzehnten entwickelt hat. Die anfangs neue visuelle Sprache wird durch Arbeiten für Industrie, Tourismus und Kultur bekannt und bleibt bis heute für ihre formale Disziplin bewundert.

Die Ausstellung vereint unterschiedlichste gestalterische Stilrichtungen. Zugleich dokumentiert sie wichtige zeitgeschichtliche Aspekte sowie gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen. Die Plakate stammen aus der Kollektion „FormatF4“ des Basler Sammlers Dieter Tschudin.

 Die Werbeplakate sind im „Weltformat“ – heute Format F4 – produziert. Dieses wurde 1914 erstmals für die Schweizer-Landesausstellung eingesetzt, und ist bis heute die Normgrösse für Werbeplakate in der Schweiz.
 

Im Hebelsaal: FREIHEIT – Träumen, singen, tanzen, fliegen

8. März – 12. Mai 2024

Inklusives Kunstprojekt im Hebelsaal

Der Wunsch, eine Emotion zu vermitteln, steht oft am Beginn künstlerischen Schaffens. Dies ist auch Grundlage des Projektes „Inspiration“, das seit 2013 jährlich im Dreiländermuseum stattfindet. Menschen mit Beeinträchtigung aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz wählen Kunstwerke aus der Lörracher Museumssammlung als Inspirationsquellen aus, um selbst künstlerisch tätig zu werden. Inspiration 10 widmet sich der Freiheit. Die Ausstellung zeigt die ausgewählten Originale und davon inspirierte Arbeiten, die in inklusiven Einrichtungen in den drei Ländern geschaffen wurden. Es entsteht ein lebendiger Dialog zwischen den Museumswerken, den Neuschöpfungen, den Kreativen und den Betrachtern.