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Presseinformationen (Auswahl)

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Blick in die Sonderausstellung ‚Der Ruf nach Freiheit‘
©Dreiländermuseum Lörrach/Foto: Waltraut Hupfer

Blick in die Sonderausstellung ‚Der Ruf nach Freiheit‘ ©Dreiländermuseum Lörrach/Foto: Waltraut Hupfer

Lörrach. Zum 175-jährigen Jubiläum der Revolution 1848/49 zeigt das Dreiländermuseum seine große Sonderausstellung ‚Der Ruf nach Freiheit – Revolution 1848/49 und heute‘. Es ist eine der seltenen größeren Ausstellungsprojekte in Baden-Württemberg und darüber hinaus. Nirgendwo wird ansonsten so konsequent die trinationale, europäische Geschichte der Revolution so brennpunktartig thematisiert wie hier im Dreiländereck um Basel, Mulhouse und Lörrach. Über 170 Originalexponate illustrieren diese auf 400 qm. Darunter sind, neben dem reichen Bestand der Sammlung des Dreiländermuseums, wichtige Leihgaben aus den Revolutions-Sammlungsbeständen regionaler Museen die in dieser Zusammenstellung erstmals gemeinsam präsentiert werden. Das Lörracher Projekt wird von der Bundesbeauftragen für Kultur und Medien, Berlin, gefördert. Bei den Bezügen zur Gegenwart geht es zum Teil neue Wege. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit knapp 60 Veranstaltungen begleitet die Schau während der gesamten Laufzeit vom 20. September 2023 bis zum 19. Mai 2024.
Die Ausstellung erinnert an die frühe europaweite Freiheitsbewegung von 1848/49, die von Spanien bis Ungarn, von Preußen bis Sizilien reicht. Am Beginn stehen gewaltsame Aufstände für die Freiheit, am Ende militärische Kämpfe. Charakteristisch aber ist, dass das aufstrebende Bürgertum die mittelalterliche Herrschaftsordnung in Parlamenten gewaltfrei durch demokratische Staatsbürgergesellschaften ersetzen will. Das Ringen um Freiheit, nationale Einheit und sozialen Ausgleich im Zeitalter der Industrialisierung ist so komplex, dass oft ein letztes Mal die Fürsten siegen. In der Langzeitwirkung aber setzt sich die moderne, freiheitliche Demokratie durch.
„Wohlstand, Bildung, Freiheit für alle“ – mit diesen Forderungen ruft Gustav Struve am 21. September 1848 erstmals in Lörrach die „Deutsche Republik“ aus. Die Nähe zu Frankreich und zur Schweiz, wo Republiken tatsächlich erkämpft werden, bringt freiheitliches Gedankengut in die Region. Doch wie andere Aufstände in Deutschland scheitert auch die Lörracher Erhebung. Im vergleichsweise liberalen Großherzogtum Baden aber ist 1848/49 der Ruf nach Freiheit besonders laut – und nirgends sonst ist die grenzüberschreitende Kraft des Traums von der Freiheit so brennpunktartig zu erleben wie im Dreiländereck.
Neben der trinationalen Perspektive im Vergleich des Revolutionsverlaufs in F-CH-D als Einstieg stehen die drei Aufstände in Baden 1848/49 im Mittelpunkt. Erstmals werden zentrale überlieferte Objekte der Revolutionszeit aus den regionalen Sammlungen in Lörrach, Schopfheim, Weil a.Rh., Kandern und Müllheim i. M, zusammen zu sehen sein. Das freie Theater tempus fugit hat aus jugendlicher Perspektive kurze künstlerische Filme zur Revolution im Dreiländereck produziert.
Ein dritter Ausstellungsteil spannt den Bogen zu heute und morgen – mit den drei unterschiedlichen Traditionslinien des Freiheitsverständnisses in F-CH-D und einigen der heutigen Herausforderungen an Freiheit und Demokratie. Die Besucherinnen und Besucher werden nach Ihrer Einstellung zur Freiheit befragt, ob und wie sie sich engagieren, welche Freiheiten sie persönlich vermissen oder ob sie in Ausnahmefällen auch Gewalt im Kampf für Freiheiten als gerechtfertigt ansehen.
Gerade in Zeiten der Verunsicherung durch die weltweite Polykrise ist eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Wert von Freiheit und Demokratie notwendig. Eine Filmcollage mit durch Künstliche Intelligenz erzeugten Bildern zum Thema lädt am Ende der Ausstellung zum Diskutieren über die Zukunft ein.
Das Rahmenprogramm mit dem vollständigen Veranstaltungskalender mit allen Angeboten zu dieser Ausstellung ist im Dreiländermuseum und vielen Auslagestellen erhältlich, alle Veranstaltungen des Dreiländermuseums sind im Onlinekalender auf der Museumswebseite abrufbar.

Karl Gerstners Gemälde von Fischern und Reitern am Rhein in Schieflage für den Klimaschutz, ©Dreiländermuseum / Foto: Selina Thomann

Karl Gerstners Gemälde von Fischern und Reitern am Rhein in Schieflage für den Klimaschutz, ©Dreiländermuseum / Foto: Selina Thomann

Lörrach/Wien. Das Dreiländermuseum nimmt die bereits von mehreren Museen mitgetragene Klimaschutz-Aktion des Wiener Leopold Museums auf, Gemälde aus ihren Kunstsammlungen schräg aufzuhängen, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. In Lörrach sind das 3 Gemälde von regionalen Künstlern in der Dreiländerausstellung, die in Schieflage gebracht werden.
Im vergangenen November 2022 verschmutzten Mitglieder der „Letzten Generation“ ein verglastes Gustav Klimt-Gemälde im Wiener Leopold Museum mit Öl. Mit dieser und ähnlichen Attacken in anderen Ausstellungshäusern will die Gruppe auf die Klimakrise aufmerksam machen. Das Kunsthaus hatte die Vandalismus-Aktion verurteilt, sich aber zum berechtigten Anliegen bekannt, daran mitzuarbeiten, ein Bewusstsein für die Ausmaße und Folgen der Erderwärmung zu schaffen. Das Wiener Haus begründete gemeinsam mit dem Klimaforschungsnetzwerk CCCA (Climate Change Centre Austria) die Intervention „A Few Degrees More“ und hängte Landschaftsgemälde berühmter Künstler schief an die Wände. Sie sind geneigt um die Gradzahl, um die sich die dargestellten Orte ohne Gegenmaßnahmen erwärmen könnten. Schon wenige Grade haben einen großen Effekt – sowohl in der Natur als auch in der Kunstpräsentation.
Museen haben nicht nur die Aufgabe, das kulturelle Erbe für kommende Generationen zu bewahren, sondern sollen auch die Auseinandersetzung mit unbequemen Themen ermöglichen. Mit einer Auswahl schräg gehängter Bilder und einer erklärenden Beschriftung weist nun auch das Dreiländermuseum Lörrach auf die Klimakrise hin. „Gerne haben wir im Team die Anregung der Lörracher Grandparents for future aufgenommen“, sagt Museumsleiter Jan Merk. In der zweiten Etage hängen nun Ölgemälde aus dem 19. und 20. Jahrhundert von Hermann Daur, Karls Gerstner und Hans Thoma schief.

Für die Regalanlage des Museumsdepots erhöht die EU ihren Zuschuss an die Stadt Lörrach um 180.000 Euro. ©Dreiländermuseum / Foto: Michael Sesiani

Für die Regalanlage des Museumsdepots erhöht die EU ihren Zuschuss an die Stadt Lörrach um 180.000 Euro. ©Dreiländermuseum / Foto: Michael Sesiani

Straßburg/Bad Bergzabern. Die EU erhöht nochmals ihren ohnehin großzügigen Zuschuss für das Museumsdepot des Dreiländermuseums. Dies beschloss jetzt der fast vierzigköpfige Interreg-Begleitausschuss auf seiner Sitzung im pfälzischen Bad Bergzabern. Das Lörracher Museumsdepot sei von großer Bedeutung und habe als ein besonders vorbildliches Projekt für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein überzeugt.
30 Partner in Frankreich, Deutschland und der Schweiz arbeiteten zwischen März 2020 und Februar 2023 beim Interreg-Projekt „Die Dreiländersammlung“ zusammen. Mit Ausstellungen, Online-Datenbanken, Apps, Uni-Seminaren und Exkursionen demonstrierten Museen, Universitäten, Bildungseinrichtungen und Geschichtsvereine oberrheinweit die Bedeutung der Dreiländersammlung im Lörracher Museumsdepot. Die Stadt Lörrach trug insbesondere mit dem Bau des Museumsdepots zum Projekt bei. Das 2019 bewilligte Projektbudget ist mit etwas über 4 Millionen Euro eines der größten jemals bewilligten Interreg-Projekte am Oberrhein und generierte 2 Millionen Euro Zuschüsse an die Partner. Der Stadt Lörrach wurde mit fast 1,75 Millionen Euro der Löwenanteil der Zuschüsse zugesprochen.
Am 6. Juli 2023 beschloss nun der fast vierzigköpfige Interreg-Begleitausschuss im pfälzischen Bad Bergzabern, das Gesamtbudget auf 4,4 Millionen Euro zu erhöhen. Davon profitiert ausschließlich die Stadt Lörrach mit einer zusätzlichen Förderung von knapp 180.000 Euro. „Lörrach hat mit dem Museumsdepot wichtige und richtige Weichen für eine professionelle Museumarbeit der Zukunft gestellt“, freut sich Museumsleiter Jan Merk. „Die überregionale Anerkennung dafür zeigt auch dieser Beschluss des Begleitausschusses, dem alle politischen Ebenen des Oberrheins und Vertreter der drei Nationalstaaten angehören“. Beeindruckt hat das Gremium, dass der Depotbau trotz der Corona-Pandemie und Lieferengpässen durch den Ukraine-Krieg im vereinbarten Projektzeitraum fertiggestellt werden konnte. So war Stahl aus dem ukrainischen Mariupol für die Regalanlage nicht lieferbar, ihre Kosten wurden dadurch höher. Dennoch gelang es durch Einsparungen an anderer Stelle, das Depot in dem vom Gemeinderat bewilligten Kostenrahmen von 6,3 Millionen Euro fertigzustellen – und nun sogar noch höhere Zuschüsse für Lörrach zu erzielen: 2 Millionen Euro von der EU und zusätzliche private Spenden von 450.000 Euro vor allem durch den Museumsverein.
Ein bisschen Bürokratie ist nun in den nächsten Wochen noch notwendig. Denn für den erhöhten Zuschuss an Lörrach müssen nun alle mitfinanzierenden Partner einen Änderungsvertrag unterschreiben. Auch alle Zuschussgeber müssen unterzeichnen: die EU, die Eidgenossenschaft und vier nordwestschweizerische Kantone. Doch dies ist nur noch eine Formsache.

11.07.2023

Blick in die Überblicksausstellung im Dreiländermuseum ©Dreiländermuseum/Foto: Axel Hupfer

Foto: Blick in die Überblicksausstellung im Dreiländermuseum ©Dreiländermuseum/Foto: Axel Hupfer

29 Ausstellungen zum Rhein bereits eröffnet / größtes grenzüberschreitendes Kulturprojekt am Oberrhein in diesem Jahr / Dreiländermuseum gibt Zwischenbilanz

Lörrach, 27. Januar 2023

Oberrhein/Lörrach. Das größte grenzüberschreitende Kulturprojekt am Oberrhein in diesem Jahr ist die Ausstellungsreihe „Der Rhein“. Noch nie haben sich so viele Museen zusammengetan, um den Fluss aus so vielen verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. 29 Ausstellungen sind bereits eröffnet, weitere 9 Ausstellungseröffnungen folgen noch in den nächsten Wochen. Das Dreiländermuseum Lörrach, das die Ausstellungsreihe koordiniert, hat die Daten der Partner für eine Zwischenbilanz ausgewertet.

Das gab es noch nie: Insgesamt 38 Ausstellungen in Frankreich, Deutschland und der Schweiz präsentieren den Oberrhein in diesem Winterhalbjahr. Archäologie und Literatur, Fotos und Kunst, Geschichte und Wasserkraft, Schifffahrt und Ökologie, Spiele, Brücken und Rheingold, Kriege und Festungen: Es gibt kaum ein Thema, das nicht in einer der 38 Ausstellungen behandelt wird. Es ist spannend zu sehen, wie viele Facetten es von diesem Fluss zu erzählen gibt und wie sehr er die Menschen offensichtlich beschäftigt. Die Überblicksausstellung im Dreiländermuseum bietet auf 400 m² einen Einstieg in die Gesamtthematik und informiert auch über alle Partnerausstellungen.

Mittlerweile sind 29 Ausstellungen zwischen Schaffhausen und Bingen eröffnet. 9 weitere folgen noch in den nächsten Wochen. Die Überblicksausstellung im Dreiländermuseum ist seit dem 12. November
geöffnet. Die Verantwortlichen in den beteiligten Museen freuen sich über das große  Publikumsinteresse. Obwohl das Projekt erst seit wenigen Monaten angelaufen ist und noch ein halbes Jahr dauern wird, dürften bereits rund 100.000 Personen eine der Rhein-Ausstellungen gesehen haben, vermutet Markus Moehring, Leiter des Dreiländermuseums Lörrach und Koordinator der Ausstellungsreihe. Wobei es tatsächlich gar nicht möglich ist, exakte Zahlen für eine Statistik zu erstellen, denn die Bedingungen in den Häusern sind sehr unterschiedlich. Rund 75.000 Personen wurden in den Rhein-Ausstellungen direkt registriert. Manche Institutionen führen allerdings keine
Besuchsstatistik, andere können Besuche der Sonderausstellung nicht separat erfassen. So befindet sich beispielsweise die Installation zum Rheingold in der Dauerausstellung des Badischen Landesmuseums und wird nicht separat gezählt.

Die meisten beteiligten Häuser sind bislang mit dem Besuch ihrer Ausstellungen sehr zufrieden. Die grenzüberschreitende Vernetzung der Museen zahlt sich offensichtlich aus und macht das Projekt bekannter. Manche Besucherinnen und Besucher berichten vom Besuch schon der zweiten oder dritten Rhein-Ausstellung, insbesondere rund um das Dreiländereck, wo die Ausstellungsdichte besonders hoch ist. Zusätzlich bieten verschiedene Häuser Veranstaltungen zum Rhein an, die weiteres Publikum anziehen – allein im Dreiländermuseum sind dies 54 Veranstaltungen.

Zur Ausstellungsreihe erschien der 176 Seiten starke Katalog „Der Rhein / Le Rhin“ mit über 100 Abbildungen und Texten auf Deutsch und Französisch. Er wird entlang des gesamten Oberrheins verkauft und scheint im Buchhandelt bald vergriffen zu sein. Das Buch bietet einen Einstieg in das Thema an Hand der Texte und Exponate der Ausstellung im Dreiländermuseum und informiert
über alle 38 Ausstellungen und ihre Thematik.

Die Ausstellungsreihe läuft noch bis zum Sommer. Die Überblicksausstellung im Dreiländermuseum etwa endet am 2. Juli 2023. Einen Überblick über alle Ausstellungen bieten die Webseiten des Netzwerks Museen: www.netzwerk-museen.de

 
 

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Der Museumsverein Lörrach übergab am 13. Oktober 2022 der Stadt Lörrach eine Spende von 250.000 Euro für die Regalanlage im neuen Museumsdepot. Oberbürgermeister Jörg Lutz nahm den Scheck von Inge Gula, Vorsitzende des Museumsvereins, und in Anwesenheit aller weiteren Vorstandsmitglieder vor der neuen Regalanlage im Museumsdepot entgegen. Foto: Micheal Sessani

Lörrach, 14. Oktober 2022

Im September dieses Jahres konnte das neue Museumsdepot in einer feierlichen Einweihung seiner Bestimmung übergeben werden. Seitdem werden die circa 50.000 Ausstellungsstücke peu à peu in den Depotneubau geliefert, erfasst und gelagert.

„Ich möchte dem Museumsverein für das große langjährige Engagement für den Neubau des Museumsdepots danken“, erklärt Oberbürgermeister Jörg Lutz. „Aufgrund der großzügigen Interreg-Förderung und der Spende des Museumsvereins sowie weiteren Spenden konnte der städtische Eigenanteil an den Gesamtkosten auf rund 4 Millionen reduziert werden.“

Die große Spende wurde in vielen Jahren durch den Museumsverein zusammengetragen. „Seit der Gründung des Museumsvereins im Jahr 1928 setzen wir uns für die stetig wachsende Sammlung des Dreiländermuseums ein“, erläutert die Vorsitzende Inge Gula. „Mit dem Depotneubau findet diese Sammlung nun endlich einen sicheren Ort. Der Verein wird sich auch künftig für das hier zusammengetragene wertvolle Kulturgut engagieren, das für das Gedächtnis unserer Region eine herausragende Rolle spielt.“

Sammlungszentrum des Dreiländermuseums, 2022, wilhelm und hovenbitzer Architekten BDA, Foto: Thomas Krauss

Foto: Sammlungszentrum des Dreiländermuseums, 2022, wilhelm und hovenbitzer Architekten BDA, Foto: Thomas Krauss
 
Lörrach, 22. September 2022

Am Sonntag, 18. September 2022 weiht das Dreiländermuseum Lörrach den 6 Millionen Euro teuren Neubau für sein Museumsdepot ein. Zahlreiche Gäste aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz feiern das für den Oberrhein wichtige Ereignis im Dreiländereck. Auf Dauer gesichert ist mit dem Bau die europaweit einzigartige Dreiländersammlung. Sie ermöglicht einen konsequent grenzüberschreitenden Blick auf Geschichte, Kultur und Identität einer europäischen Region: dem Oberrhein mit seinen Teilregionen Baden, Elsass und Nordwestschweiz.

Der Depotbau ist Kern des sehr viel umfassenderen Interreg-Projektes „Die Dreiländersammlung – Ein neues Sammlungsdepot zur grenzüberschreitenden Nutzung für Tourismus, Bildung und Forschung“. 30 Partner in Frankreich, Deutschland und der Schweiz aus den Bereichen Kultur, Geschichte und Tourismus zeigen während des Projektzeitraums von drei Jahren (01.03.2020 – 28.02.2023) vielfältige grenzüberschreitende Nutzungsmöglichkeiten der Dreiländersammlung: in Ausstellungen, im Universitätsstudium, bei Geschichtsvereinen, in Form von Apps und Datenbanken oder bei touristischen Events. In Deutschland und Frankreich stehen für das Projekt rund 4 Millionen Euro zur Verfügung, die Hälfte als Zuschuss der EU aus dem Interreg-Programm. Die Schweiz beteiligt sich mit rund 100.000 CHF am Projekt.

Bei allen Angeboten geht es darum, den Nachbarn zu begegnen und sie auch auf Grund ihrer historischen Prägung besser zu verstehen. „Für das Dreiländermuseum geht eine 140 Jahre dauernde Odyssee zu Ende“, formuliert Museumsleiter Markus Moehring. Seit ihrer Gründung 1882 war die Sammlung des Lörracher Museums an zahlreichen unterschiedlichen Orten, oft wenig professionell und schlecht zugänglich, untergebracht. Denn nur 3 % der umfangreichen Sammlung werden im Museumsgebäude auf 1300 m² öffentlich gezeigt. 97 % werden im Depot betreut und stehen dort für Sonderausstellungen und Recherchen zur Verfügung. Auch die Bevölkerung trägt den Bau mit großem Engagement mit: Spenden von fast einer halben Million Euro kamen für den Bau des Depots und die Unterbringung der Sammlung zusammen, darunter allein 250.000 Euro vom traditionsreichen Museumsverein Lörrach. 
Der Depotbau ist zwar ein Zweckbau, wurde jedoch von Architekt Frank Hovenbitzer (Büro wilhelm und hovenbitzer freie Architekten bda) mit hohem Anspruch an Ästhetik und Nachhaltigkeit errichtet. Lörrachs
Oberbürgermeister Jörg Lutz formuliert entsprechend in seiner Einladung zur Depoteinweihung: „Innovative Baulösungen mit dem Erhalten der Geschichte und Kultur unserer trinationalen Region zu verbinden – das war unser Anspruch an den Neubau des Museumsdepots“. Am Tag nach der Einweihung beginnt dann der Umzug der 50.000 Objekte der Dreiländersammlung in 100 LKW-Ladungen. Die fachgerechte Magazinierung der gesamten Dreiländersammlung im neuen Gebäude wird anschließend noch Monate erfordern.

Lörrach, 21. Dezember 2021

Die Touristinformation und das Dreiländermuseum wurden nach dem bundesweit einheitlichen Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ zertifiziert.
Logo Barrierefreiheit grau hochBei der Zertifizierung „Reisen für Alle“ wurden in der Touristinformation und im Dreiländermuseum die Daten zur Barrierefreiheit von der speziell geschulten externen Erheberin, Louisa Zeller, Tourismusbeauftragte des Landkreises Lörrach, erhoben. Die Erhebung dient vielen Personengruppen. So wurden die Institutionen auf die Belange von Rollstuhlfahrenden, Gehbehinderten, Gehörlosen, Hörbehinderten, Blinden, Sehbehinderten und kognitiv eingeschränkten Menschen betrachtet und geprüft. Durch die Erhebung liegen nun die Daten zur Barrierefreiheit im Detail vor und können von den Gästen unter anderem auf der Homepage von „Reisen für Alle“ unter www.reisen-fuer-alle.de und natürlich auch bei den Einrichtungen selbst eingesehen werden.

Die Touristinformation erhielt die Auszeichnung „barrierefrei“ für geh- und sehbehinderte Personen und „teilweise barrierefrei“ für Rollstuhlfahrende. Das Dreiländermuseum freut sich über das Siegel „barrierefrei“ für gehbehinderte Personen. Zu allen anderen Personengruppen liegen ebenso Informationen vor. Die Zertifizierung ist nun für drei Jahre gültig. Auch wenn nicht immer die Möglichkeit der Barrierefreiheit in allen Bereichen gegeben ist, ist es wichtig, die Gäste bei der Reise- und Ausflugsplanung darüber zu informieren.

Das große Thema der Barrierefreiheit geht nicht nur Menschen mit Behinderungen an. Es erleichtert beispielsweise auch älteren Menschen, Familien mit Kindern oder internationalen Gästen den Aufenthalt. Barrierefreiheit spielt für touristische Gäste eine genauso große Rolle wie für Einheimische.

Die Touristinformation der Stadt Lörrach möchte gerne weitere touristische Partner durch das einheitliche und transparente Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ zertifizieren lassen. So können sich interessierte Beherberger, Gastronomen oder andere touristische Partner gerne bei der Ansprechpartnerin Anita Eckelt unter 07621/415-138 oder a.eckelt@loerrach.de melden.

Lörrach, 6. August 2021

Gut besucht ist derzeit die aktuelle Ausstellung 1870/71 – Nachbarn im Krieg im Hebelsaal und im 2. Stock des Dreiländermuseums. Auffallend viele Personen kommen dazu gezielt auch aus Frankreich und der Schweiz nach Lörrach. Die Ausstellung bewog jetzt eine Familie aus Tannenkirch zu einer Schenkung. Sie übergab der Sammlungskuratorin eine wertvolle Buchausgabe, die in Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg vor 150 Jahren 1901 herausgegeben wurde. Sie zeigt, wie zentral die Erinnerung an diesen Krieg damals in Deutschland war.

Der so bezeichnete ‚Jubelband‘ ist eine besonders prächtige 55 x 44 cm große gebundene Buchausgabe mit 26 wertvollen Öldruckbildern. Die eindrucksvollen Darstellungen zeigen Schlachtenszenen, Truppenaufmärschen und Siegesfeiern, darunter die wichtigsten Schlachten des Krieges bei Weißenburg und Sedan oder auch die Beschießung Straßburgs. Das Buch zeigt: Die Erinnerung an diesen Krieg spielte früher eine zentrale Rolle in der Bevölkerung. Man war stolz, dass mit dem Krieg das Deutsche Reich gegründet worden war und sich dieses Frankreich militärisch überlegen gezeigt hatte.

Sammlungskuratorin Ulrike Konrad und Ausstellungskurator Dr. Peter Kunze freuen sich über den Neuzugang in die MuseumssammlungDie Schenker aus Tannenkirch waren auf die aktuell laufende Ausstellung im Dreiländermuseum zum Krieg 1870/71 aufmerksam geworden und erinnerten sich an dieses Buch in ihrem Familienbesitz. So nahmen sie Kontakt mit Sammlungskuratorin Ulrike Konrad auf und schenkten dann das wertvolle Zeitdokument dem Dreiländermuseum. Es sind genau diese Schenkungen aus der Bevölkerung, durch die die außergewöhnliche Sammlung zu diesem und anderen Themen im Dreiländermuseum entstanden ist. Wichtige Zeitdokumente bleiben so für die Nachwelt erhalten. Diesen Umstand würdigt derzeit auch die EU, die Lörrach aus dem Interreg-Programm über 1,7 Millionen Euro für den Bau des Museumsdepots überweist.

Gefecht bei Raon l’Etape, am 6.10.1870. Eine der Abbildungen zeigt die Truppen der badischen Felddivision beim Kampf gegen Freischärler (Garibaldianer) in den Vogesen auf dem Weg nach Dijon.

Der Prachtband kann in die laufende Ausstellung aus Platzgründen nicht mehr integriert werden, ist aber künftig in der Museumsbibliothek einsehbar. Dazu werden alle Daten intern digital erfasst und das Buch wird in den Online-Katalog der Museumsbibliothek aufgenommen. Auf Anfrage können Interessierte den Band in der Museumsbibliothek betrachten. Die Anfrage muss zwei Tage vorher beim Besucherservice des Museums (Tel. 07621-415150 oder museum@loerrach.de) erfolgen. Die Sonderausstellung „1870/71 – Nachbarn im Krieg“ selbst ist ohne Anmeldung noch bis Januar zu besichtigen.

Lörrach, 6. Mai 2021

Das Dreiländermuseum bereitet seine Wiederöffnung für nächste Woche vor, ist aber an diesem Wochenende noch geschlossen. Doch im Museumshof ist ab sofort jederzeit ein neues Exponat zu besichtigen: ein historischer Grenzstein, der nicht nur die Grenze zwischen Lörrach und Stetten, sondern auch die alte Landesgrenze zwischen Baden und Österreich markierte.

Zu verdanken ist die Erhaltung des Grenzsteines vor allem Christof Meyer, der sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Erhaltung der Grenzsteine als besondere Kleindenkmale in unserer Landschaft einsetzt. Sein Interesse an Geschichte wurde schon früh geweckt, seine Mutter im letzten Jahr für 60 Jahre Mitgliedschaft im Museumsverein geehrt. Nicht weit von seinem Wohnsitz auf dem Salzert befinden sich die besonders eindrucksvollen historischen Grenzsteine entlang der Landesgrenze. Den jetzt im Museumshof aufgestellten Grenzstein aus rotem Sandstein mit der Nummer 45 entdeckte er am Wegrand im Stadtwald beim Salzert. Er meldete den Schaden: das Kleindenkmal war wohl bei Forstarbeiten herausgerissen und beschädigt worden. Thomas Welz, Leiter des Fachbereichs Vermessung der Stadtverwaltung Lörrach, setzte sich daraufhin mit Museumsleiter Markus Moehring in Verbindung und es fiel die Entscheidung, den Stein in die Grenzstein-Sammlung im Hof des Dreiländermuseums aufzunehmen. Der städtische Werkhof übernahm den Transport und die Aufstellung.

Der Grenzstein markierte einst die Grenze zwischen Lörrach und Stetten. Dies war damals nicht nur eine Grenze zwischen zwei Gemeinden, sondern bis Anfang des 19. Jahrhunderts auch eine Staatsgrenze. Denn Lörrach gehörte bis dahin zur Markgrafschaft Baden, Stetten zu Österreich. Aus diesem Grund stand der Grenzstein lange auch für eine Konfessionsgrenze, die bis ins 20. Jahrhundert weiterwirkte: die Bevölkerung in Baden war damals evangelisch, auf der anderen Seite des Grenzsteins in Österreich katholisch.

Umgefallene alte Grenzsteine werden heute nicht automatisch wieder neu gesetzt. Deshalb wurde in diesem Fall entschieden, den historischen Stein im Dreiländermuseum zu sichern. Er ist nun im Museumshof neben vielen weiteren Grenzsteinen aus der Region ausgestellt und bleibt der Nachwelt erhalten. Erstrebenswert ist aber in der Regel, diese besonderen Kleindenkmale am ursprünglichen Standort zu belassen. Denn nur so bleibt der historische Grenzverlauf am authentischen Ort dokumentiert.


Ihre Ansprechpartnerin zur Öffentlichkeitsarbeit

Waltraut Hupfer

+49 7621 / 415 155

w.hupfer@loerrach.de

Pressespiegel

21.09.2023 – SWR Kultur  Ausstellung in Lörrach zur „Revolution von 1848/49“ – Was bedeutet Freiheit heute?

19.09.2023 – Baden.fm – Neue große Sonderausstellung im Dreiländermuseum Lörrach

20.09.2023 – Basler Zeitung Vor 175 Jahren träumte Lörrach den kurzen Traum von der freien Republik

19.09.2023 – Nau.ch Ausstellung in Lörrach (D) zur gescheiterten deutschen Revolution

19.09.2023 -Die Oberbadische Was uns Demokratie bedeutet

21.09.2023 – Badische Zeitung Die Revolution und wir – Ausstellung im Lörracher Dreiländermuseum

19.09.20223 – Bluewin Ausstellung in Lörrach (D) zur gescheiterten deutschen Revolution

07.07.23 – Badische Zeitung Zwei Projekte in Lörrach erhalten eine architektonische Auszeichnung

04.07.2023 -Die Oberbadische
Hugo-Häring-Auszeichnung: Bauprojekte überzeugen mit Strahlkraft

02.05.2023 – Die Oberbadische
Jan Merk übernimmt die Leitung des Dreiländermuseums

02.05.2023 – Badische Zeitung
Das Lörracher Dreiländermuseum will bei seinem Profil bleiben

22.04.2023 – Die Oberbadische
Das Dreiländermuseum hat sein Grundlagenwerk veröffentlicht

21.04.23 – Die Oberbadische
Markus Moehring: ein Berufsleben für das Dreiländermuseum

11.04.2023 – Badische Zeitung
Im Lörracher Dreiländermuseum ist der Ausstellungsbetrieb nur ein Teil der Arbeit

11.11.2022 – Tele Basel
Der Rhein – Lörracher Museum veranstaltet Riesen Ausstellung mit 38 Museen

10.11.2022 – SWR-Aktuell
Ausstellung „Der Rhein“ im Dreiländermuseum

10.11.2022 – SWR Radio
Ausstellung „Der Rhein im Dreiländermuseum“

30. September 2022 – Badische Zeitung
Das Ende einer 140-jährigen Odyssee

12. September 2022 – Die Oberbadische
Drei Länder, eine Sammlung

26.07.2022 – SWR-Aktuell
Neues Museumsdepot in Lörrach

11.03.22 – Die Oberbadische
Viel bewegt, damit sich was bewegt

03.03.22 – Badische Zeitung
Das älteste Foto des Lörracher Dreiländermuseums zeigt Istein

9.12.21 – Badische Zeitung
Dreiländermuseum Lörrach holt seine Schätze aus dem Depot hervor

14.11.21 – Die Oberbadische
So einzigartig wie die Region

13.11.21 – Die Oberbadische
Lotto-Museumspreis für Dreiländermuseum

12.11.21 – SWR 2
Das Dreiländermuseum Lörrach erhält den Museumspreis für sein beíspielloses grenzüberschreitendes Engagement

20.10.21 – Die Oberbadische
Ein Museum für alle Menschen

10.5.21 – Badische Zeitung
BZ-Talk: Was läuft im Lörracher Dreiländermuseum hinter den Kulissen?

6.5.21 – Die Oberbadische
Mittig zwischen Baden und Österreich

25.4.21 – Badische Zeitung
Das Lörracher Dreiländermuseum unterstützt eine Ausstellung im Elsass

23.4.21 – Die Oberbadische
Kleines Denkmal für großen Krieg

3.2.21 – Die Oberbadische
Auch in Corona-Zeiten quicklebendig