Dreiländermuseum und Wirtschaftsförderung präsentierten die erste große Sonderausstellung, die die Industriegeschichte des Dreilands umfassend und grenzüberschreitend in den Blick nahm. Beleuchtet wurden 250 Jahre industrieller Entwicklung und Innovationen auf 400 qm mit Objekten aus der Sammlung des Dreiländermuseums und von verschiedenen Leihgebern.
Erst die grenzüberschreitende Perspektive machte verständlich, wie in Südbaden, im Südelsass und der Nordwestschweiz ein wichtiger stark vernetzter industrieller Ballungsraum entstand. Zunächst dominierte die Textilindustrie, seit dem 19. Jahrhundert folgten weitere Branchen: mechanische Industrie, Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. Schließlich werden die Herausforderungen von heute angesprochen: Welche Stellschrauben sind heute für die Wettbewerbsfähigkeit der industriellen Produktion maßgebend? Welche Zukunftsthemen sind in den jeweiligen Branchen erkennbar? Welche Chancen eröffnen sich, wenn historische Industrieareale nicht mehr oder nur noch zum Teil für die Produktion benötigt werden?
Die Ausstellung im Dreiländermuseum zeigte das umfangreiche Verkaufsnetz der erfolgreichen Kaufmannsfamilie Knopf am gesamten Oberrhein und darüber hinaus. Das moderne Warenhaus begann seinen Siegeszug Mitte des 19. Jahrhunderts in Paris: Dort bekam der Kunde alles, was er wollte. Und er bekam es billig. Vom Pariser Modell stark beeinflusst, zeichneten sich die Knopf-Warenhäuser durch ihre prächtige Architektur, ihre Marketingstrategie und möglichst günstige Preise aus.
Max Knopf eröffnete 1881 in Karlsruhe unter dem Namen Geschwister Knopf ein kleines Textilgeschäft, 1882 folgte Bruder Moritz Knopf in Straßburg, Bruder Sally Knopf gründete 1887 in Freiburg und 1895 in Lörrach sein Unternehmen und Albert Knopf gründete 1893 eine Niederlassung in Zürich. Bis zum Ersten Weltkrieg besaßen die Knopfs rund 70 Filialen, bis zum endgültigen Ende der Knopf-Ära mit der Schließung des Warenhauses in Basel 1978, waren es insgesamt mehr als 80 Niederlassungen gewesen. Das Stammhaus in Straßburg und die Filialen im Elsass und in Lothringen gingen mit Ende des Ersten Weltkriegs 1918 verloren. Nach Boykottaktionen der Nazis ab 1933, mussten die Knopfs schließlich all ihre deutschen Filialen weit unter Wert verkaufen.
Die Ausstellung, nach jahrelangen Recherchen von Bernd Serger, bis zu seinem Ruhestand Leiter der Heimatredaktion der Badischen Zeitung in Freiburg, zusammengestellt, präsentiert neben der Geschichte des Warenhauses, die erfolgreiche wie leidvolle Geschichte der Knopfs und den Weg der Nachfolgefirmen, bis zur Pleite des Kaufhauses für Alle 1983.
Zu der Ausstellung „Hülle und Fülle“ waren alle Künstler des Vereins Bildende Kunst eingeladen, sich zu beteiligen. Die eingereichten Arbeiten wurden juriert.
Hülle und Fülle bedeutete ursprünglich Kleidung und Nahrung, für den Menschen lebensnotwendig. In der bildnerischen Darstellung sollte sowohl die Hülle, als schützendes und abgrenzendes Element, erkennbar sein, als auch die Fülle, die als Vielfalt und Menge aber auch als Leibesfülle deutlich wird. Es gibt in der Natur aber auch in menschlichen Situationen viele Möglichkeiten, in denen Hülle mit Fülle zusammentrifft.
Für den Verein ist der Titel zugleich ein Symbol für die vielfältigen Gestaltungsansätze und Techniken der Künstler, die in der Hülle des Vereins gleichsam zusammengeschlossen werden und Möglichkeit bietet für Kommunikation und gemeinsame Aktionen.
Als Gast wurde die Künstlerin Astrid Eichin eingeladen, die sich schon lange mit dem Thema „Hülle und Fülle“ in vielfältiger Weise beschäftigt.
15. Januar – 6. März 2016
Das Museumsprojekt Inspiration 4 lud ein weiteres Mal Menschen jeden Alters mit Behinderung ein, eigene Kunstwerke zu schaffen – jenseits von sprachlichen, körperlichen, technischen oder anderen Barrieren. Kunst fungiert immer auch als universelle Sprache, die soziale Integration ermöglicht und über jegliche Unterschiede hinweg sieht.
Licht und Schatten inspirieren Dichter seit Generationen, ebenso sehr wie Philosophen, Wissenschaftler und – wie die Sammlung des Dreiländermuseums zeigt – auch bildende Künstler. Eine kleine Auswahl von Werken aus der Museumssammlung bildete die Basis für das Projekt Inspiration 4.
Kinder und Erwachsene mit Behinderung schufen daraus im Herbst 2015 eigene Werke, die in dieser Sonderausstellung gezeigt wurden.
9. März – 17. April 2016
Im Rathaus von Lörrach befindet sich die sogenannte Bürgermeistergalerie. Bisher umfasste sie 10 Portraits von Lörracher Stadtoberhäuptern. Ein elftes Portrait ist jetzt hinzugekommen: das Portrait von Gudrun Heute-Bluhm, gemalt von Constantin Schroeder. Gudrun Heute-Bluhm war von 1995 bis 2014 Oberbürgermeisterin von Lörrach. Die Bürgermeistergalerie kann zu den allgemeinen Öffnungszeiten im Rathaus besichtigt werden.
Im Hebelsaal zeigte das Dreiländermuseum eine Ausstellung mit Werken des Malers Constantin Schroeder. Der Künstler, geboren 1980 in Hamburg, hat Theologie, Neuere Deutsche Philologie und Kunstgeschichte in Berlin studiert, wo er seit 2001 als Maler lebt.
In seinen meist großformatigen und überwiegend in fotorealistischer Malweise gefertigten Ölgemälden betritt er unwirkliche und traumhafte Bildwelten, die die Tiefen des Unbewussten ausloten und den durch die menschliche Logik begrenzten Erfahrungsbereich durch das Fantastische erweitern wollen.
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