Ausstellung des Vereins Bildende Kunst Lörrach e.V.
Die ersten Materialien künstlerischen Gestaltens bearbeitet von Künstlern der Gegenwart:
Armin Göhringer (Holzbildhauer), Simon Burkhalter (Holzkonstruktionen), Roman Klonek (Holzschnitt), Bernd Goering (Steinbildhauer), Johannes Beyerle (Lehm).
Der Verein Bildende Kunst Lörrach (VBK) möchte mit seiner zweiten Jahresausstellung im Dreiländermuseum vermitteln, wie diese von den Künstlern kreativ umgesetzten Materialien in eine spannende Korrespondenz treten. Ein Arbeitsprozess, der mit der naturgegebenen Stofflichkeit gleichzeitig urwüchsig und gegenwärtig den Betrachter anspricht. Monumental, figürlich, bildhaft sowie gegenständlich eröffnet sich daraus ein großes Spektrum dessen, was Künstler schon seit Jahrtausenden an natürlicher Stofflichkeit vorgefunden haben und nun in unserer Gegenwart eine neue Sprache findet.
Der bekannte Cartoonist, Grafiker und Autor Peter Gaymann ließ sich vom Dreiland zu neuen Cartoons, Zeichnungen und Objekten inspirieren. Dabei lässt er neben seinen bekannten Hühnern auch Schweine, Frauen, Männer, Kinder, Katzen, … über die Grenzen blicken und uns neben tierischen und menschlichen Abgründen ungeahnte Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Klischees und andere Wahrheiten aus allen Lebensbereichen in Frankreich, in der Schweiz und in Deutschland entdecken. Der gebürtige Freiburger arbeitete zunächst als Sozialpädagoge, bevor er sich als Cartoonist und Illustrator selbständig machte. Viele seiner über 100 Bücher sind Bestseller. Mit liebenswürdigem Humor und treffendem Witz blickt er auf menschliche Stärken und Schwächen. Seine beruflichen Vorbilder sind Tomi Ungerer, Sempé und F.K. Waechter.
Skurrile, überraschende, selten gezeigte Exponate aus der Sammlung des Dreiländermuseums ergänzen die Schau. Die Ausstellung „Typisch Dreiland“ ermöglicht so einen humorvollen und vielseitigen Blick auf die Besonderheiten des Zusammenlebens im Elsass, in der Nordwestschweiz, in Baden und darüber hinaus. Sie ist eine Kooperation des Dreiländermuseums mit Baaske Cartoons, Müllheim im Markgräflerland.
Infos zum Lörracher Hefte 38 zur Ausstellung finden Sie hier.
Ausstellung des Vereins Bildende Kunst Lörrach e.V.
Spuren sind Zeugen der Zeit, sie wecken Vorstellungen, Erwartungen und Assoziationen, denn sie sind Beobachter der Gegenwart. Sie können überaus vielfältig gesehen und interpretiert werden: Wir nehmen sie in Bezug auf die uns umgebene Welt wahr, sowohl räumlich, in Landschaften und unseren Städten, konkret an Gebäuden und Fassaden; wir nehmen sie im gesellschaftlichen Kontext wahr, mit den einhergehenden großen Veränderungen, die uns das Internet brachte. Und jeder von uns nimmt Zeitspuren ganz persönlich wahr: Wir werden älter, erleben Verluste und sehen die neue Generation heranwachsen.
All diese Aspekte reflektierte die große Jubiläumsausstellung des VBK anlässlich des 20-jährigen Bestehens. Mit ihren Werken rissen die Kunstschaffenden philosophische, soziologische, politische sowie gestalterische Fragen an. Die kreativ gestalteten Werke von 75 Kunstschaffenden des VBK, in denen Fiktionen und Wirklichkeit zuweilen verschmelzen, luden die Besucherinnen und Besucher zu gedanklicher Mitarbeit ein.
Freiheit betrifft alle. In einer großen Sonderausstellung erinnerte das Dreiländermuseum an die frühe europaweite Freiheitsbewegung von 1848/49 und sensibilisiert zugleich für Gegenwart und Zukunft.
„Wohlstand, Bildung, Freiheit für alle“ – mit diesen Forderungen rief Gustav Struve am 21. September 1848 erstmals in Lörrach die „Deutsche Republik“ aus. In Frankreich hatte mit der Februarrevolution der Funke für ganz Europa gezündet, in der Schweiz entstand 1848 die Bundesverfassung als Grundlage des modernen Bundesstaates, in Deutschland scheiterten die demokratischen Aufstände und die Durchsetzung einer Reichsverfassung. Es blieb ein langer Weg bis zum Grundgesetz 1949 und zur Einheit 1989. 1848/49 jedoch war der Ruf nach Freiheit im Großherzogtum Baden mit zwei benachbarten Republiken besonders laut.
Beim 175jährigen Jubiläum der Revolution 1848/49 war die Lörracher Ausstellung eine der seltenen größeren Ausstellungsprojekte in Baden-Württemberg und darüber hinaus. Die trinationale, europäische Geschichte der Revolution wurde brennpunktartig thematisiert und mit 170 Originalexponate illustriert.
Neben der trinationalen Perspektive im Vergleich des Revolutionsverlaufs in F-CH-D als Einstieg standen die drei Aufstände in Baden 1848/49 im Mittelpunkt. Erstmals waren zentrale überlieferte Objekte der Revolutionszeit aus den regionalen Sammlungen in Lörrach, Schopfheim, Weil a.Rh., Kandern und Müllheim zusammen zu sehen. Das freie Theater tempus fugit hatte aus jugendlicher Perspektive kurze künstlerische Filme zur Revolution im Dreiländereck produziert, die in der Ausstellung zu sehen waren.
Ein dritter Ausstellungsteil spannte den Bogen zu heute und morgen – mit den drei unterschiedlichen Traditionslinien des Freiheitsverständnisses in F-CH-D und einigen der heutigen Herausforderungen an Freiheit und Demokratie.
Gerade in Zeiten der Verunsicherung durch die weltweite Polykrise ist eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Wert von Freiheit und Demokratie notwendig. Eine Filmcollage mit durch Künstliche Intelligenz erzeugten Bildern zum Thema lud am Ende der Ausstellung zum Diskutieren über die Zukunft ein.
09. März – 09. Juni 2024
Inklusives Kunstprojekt im Hebelsaal
Die Freiheit, sich zu bewegen, zu denken und sich auszudrücken, ohne Zwang zu leben und zu handeln, ist ein Grundrecht jeder modernen Demokratie. Freiheit war auch das Thema der 10. Ausgabe des inklusiven Kunstprojektes „Inspiration“. Grenzüberschreitende Begegnungen zwischen Kreativen und Kunstliebhabern spielten dabei eine wesentliche Rolle.
Ein Ausflug aller Teilnehmenden im September 2023 auf den Tüllinger Berg in Lörrach bot dazu die Gelegenheit: Der Zauber von Drachen, Seifenblasen und fliegenden Brieftauben beeindruckte die Kunstschaffenden stark. Diese immaterielle Inspirationsquelle wurde um neun Kunstwerke aus der Sammlung des Museums ergänzt. So entstand die Kunstausstellung „Freiheit!“ mit Werken, die aus diesen Begegnungen entstanden sind: fast 80 sehr unterschiedliche Einzel- und Gruppenwerke (Gemälde und Installationen), die den Reichtum an Talenten und Sensibilitäten widerspiegelten.
Das Projekt wurde vom Trinationalen Eurodistrikt Basel (TEB) und von zehn Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in der Dreiländerregion gefördert. Sie alle tragen zur Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft bei.
Teilnehmende Einrichtungen: Verein JuGru Binningen, Le Pavillon Pratteln, Verein für Sozialpsychiatrie BL VSP Liestal, Association Marie Pire EQUIPE CARJA Altkirch, Association AFapei Sud Alsace, Helen Keller Schule Steinen, Lebenshilfe Lörrach, Haus Engels Hertingen, Pestalozzi Schule Lörrach, Mariahof Denzlingen
18. November 2023 – 03. März 2024
Die Auswahl von 25 herausragenden Plakaten im Weltformat „F4“ zeigte, wie kreativ und eigenständig sich die international stark beachtete Schweizer Plakatszene in den vergangenen acht Jahrzehnten entwickelt hat. Die anfangs neue visuelle Sprache wurde durch Arbeiten für Industrie, Tourismus und Kultur bekannt und bleibt bis heute für ihre formale Disziplin bewundert.
Die Ausstellung vereinte unterschiedlichste gestalterische Stilrichtungen. Zugleich dokumentierte sie wichtige zeitgeschichtliche Aspekte sowie gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen. Die Plakate stammten aus der Kollektion „FormatF4“ des Basler Sammlers Dieter Tschudin.
Die Werbeplakate sind im „Weltformat“ – heute Format F4 – produziert. Dieses wurde 1914 erstmals für die Schweizer-Landesausstellung eingesetzt und ist bis heute die Normgrösse für Werbeplakate in der Schweiz.
02. Mai – 30. September 2024
Marcus Pflüger (8.5.1824-5.9.1907) ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Lörracher Geschichte. Die Kabinett-Ausstellung – als informative ‚Zwischennutzung‘ im 3. OG der Dreiländerausstellung vor dem Umbau der Abteilung ‚Demokratiegeschichte‘ – erinnert an Marcus Pflügers Leben und Wirken. Neben seiner Arbeit als Politiker im Reichstag und dem Badischen Landtag und als Gastwirt, engagierte er sich auch sozial und setzte sich für Gleichheit, Freiheit und Wohlstand aller ein – war er doch in der Badischen Revolution ein treibender Faktor in Lörrach und darüber hinaus gewesen. Er trieb die Infrastruktur Lörrachs entscheidend voran, was das Leben der Bewohner wesentlich verbesserte und ist damit ein Beispiel für das soziale Engagement des linksliberalen Bürgertums, das auf eine Republik hinarbeitete.
Die Kabinettausstellung zeigt wichtige Exponate aus der über 700 Objekte umfassenden Sammlung zu Pflüger des Dreiländermuseums und einige Leihgaben.
Dreiländermuseum
Basler Straße 143
79540 Lörrach
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